Angststörungen
Grundsätzlich ist die Angst vor realen Gefahrenreizen sinnvoll und sichert Menschen das Überleben. Die körperlichen Ausdrucksformen der Angst bereiten den Körper auf eine Angriffs- oder Fluchtsituation vor, psychische Ausdrucksformen wie erhöhte Wachsamkeit helfen, das Leben zu schützen. Pathologisch wird die Angst dann, wenn sie die Menschen an der Bewältigung wichtiger Entwicklungsaufgaben hindert.
Angststörungen sind eine häufige psychische Erkrankung
Angststörungen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen und das Risiko im Laufe seines Lebens an einer Angststörung tu erkranken (Lebenszeitprävalenz), ist relativ hoch. Und so leiden bereits viele Kinder und Jugendliche an unterschiedlichen Formen der Angst. Warum genau sich bei einigen Menschen die natürlichen Wirkmechanismen in übertriebener, pathologischer Weise manifestieren, wird mit unterschiedlichen Entstehungsmodellen diskutiert. Bleiben Angststörungen unbehandelt, besteht die Gefahr der Chronifizierung.
Es gibt unterschiedliche Formen der pathologischen Angst
Man unterscheidet zwischen phobischen Störungen (Agoraphobie mit und ohne Panikstörung, soziale Phobie, spezifische Phobien) bei denen eine Angst vor im allgemeinen ungefährlichen Situationen oder Objekten, welche außerhalb der Person liegen, vorliegt und anderen Angststörungen (Panikstörung, generalisierte Angststörung, Angst und depressive Störung gemischt) bei denen die Angst unvorhersehbar und unabhängig von der aktuellen Situation auftritt. Beide Formen gehen mit einem großen Leiden einher und können Betroffene und ihre Familien stark belasten.
Behandlungsmöglichkeiten in der Jugendhilfe
Kinder und Jugendliche, die im Rahmen einer Angststörung z. B. von Erlebnissen mit plötzlich einsetzendem Herzklopfen, Erstickungsgefühlen, Schwindel betroffen sind oder die allgemein aus Angst neue Situationen meiden, die häufig böse Vorahnungen oder große Sorgen um Angehörige haben, können im Rahmen der Behandlung der Jugendhilfe zunächst beruhigt und mit fachübergreifenden Interventionen gut unterstützt und behandelt werden.
Angststörungen sind in ihren Ausprägungen und Inhalten facettenreich und können, bleiben sie unbehandelt, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nachhaltig negativ beeinträchtigen. Im Rahmen der Jugendhilfe treten Angststörungen häufig zusammen mit anderen psychischen Störungen auf, können aber mit Hilfe eines umfassenden Behandlungskonzeptes meist gut behandelt werden.